ZUSAMMENSTADT(T) ALLEINE

Rheinfelden verliebt in Rheinfelden

Aus zwei Ufern wird ein gemeinsamer Stadtraum: Unser Beitrag der Sommerakademie Hochrhein zeigt, wie Rheinfelden (DE/CH) Identität, Alltag und Wege über den Rhein neu verbindet – vom Leitbild bis zu konkreten Maßnahmen.

Kurz-Teaser
Die Doppelstadt ist kein Nebeneinander, sondern ein Miteinander. Wir denken Rheinfelden als Zusammenstadt: mit klaren Leitlinien, Strategien und umsetzbaren Maßnahmen – grenzüberschreitend, klimaangepasst und alltagsnah.

Über die Sommerakademie

Sommerakademie Hochrhein – Rahmen
Die Sommerakademie Hochrhein (30.08.–07.09.2025) bringt Studierende und Expert:innen aus Stadt-, Landschafts-, Verkehrs- und Umweltplanung zusammen.

Ziel: wissenschaftliche Analyse + kreative, schnell verständliche Entwürfe – offen diskutiert mit Verwaltung und Stadtgesellschaft.

Fokusraum „Doppelstadt Rheinfelden“

Warum Rheinfelden?
Zwei Kommunen, zwei Rechtsräume – ein verflochtener Alltag. Die mittelalterliche Rheinbrücke verbindet seit Langem Menschen, Wege und Arbeit. Heute stehen Klimaanpassung, soziale Infrastruktur und bessere Querungen im Zentrum. Wir betrachten Bahnhofsareale Nord/Süd, Inseli, Alte Rheinbrücke und „Neue Mitte“ als Schlüsselräume.

Unser Konzept: „ZUSAMMENSTADT(T) ALLEINE“

Übergeordnetes Projektziel: Die beiden Rheinfelden treten als zwei in einer Beziehung stehenden Städte auf. Sie nutzen ihre unterschiedlichen Stärken und arbeiten durch Kommunikation an einer gemeinsamen Zukunft.

Die beiden Rheinfelden treten als eng verbundene Doppelstadt auf … und stärken die Lebensqualität beiderseits des Rheins.

Unsere fünf Leitlinien

  1. Identität„… identifikationsträchtige Orte … gemeinsame Stadtidentität …“
  2. Abhängigkeit„… positiven, planbaren, wechselseitigen Abhängigkeitsnutzen …“
  3. Verbindung„… auf unterschiedlichen Ebenen neue Verbindungen …“
  4. Lebensqualität„… soziale, ökologische und zukunftsgerechte Lebensqualität …“
  5. Beteiligung„… betroffene Bürger:innen und Akteure beteiligen …“

Vorgehen / Methodik

So sind wir vorgegangen:

Zuhören & Sammeln: O-Töne aus der Bevölkerung und Stakeholder-Gespräche.

    Analysieren & Lesen: Raum, Klima, Wege, Nutzungen – als Karten und Grafiken.

    Leiten & Ableiten: Leitbild formuliert, fünf Leitlinien geschärft.

    Planen & Priorisieren: Handlungsstrategien entwickelt und in konkrete Maßnahmen übersetzt.

      Zielsystem

      Vom Leitbild über fünf Leitlinien zu Handlungsstrategien und Maßnahmen – top-down, klar verknüpft und räumlich verortet. Der QR-Code führt zur interaktiven Vollversion mit Suche und Detailtexten.

      Maßnahmenpool

      Ein Überblick auf einem Plakat

      UMEP für QGIS – Urbane Klima- und Energieanalysen

      Das UMEP-Plugin (Urban Multi-scale Environmental Predictor) ist eine Open-Source-Erweiterung für QGIS, die urbane Klima- und Energieprozesse modelliert. Es verbindet Methoden aus Stadtklimatologie, Energieanalysen und Freiraumplanung und macht sie direkt im GIS zugänglich.

      Im Unterschied zu spezialisierten Tools wie DIVA oder SimScale, die sich oft nur auf einzelne Aspekte wie Tageslicht oder Strömung konzentrieren, erlaubt UMEP eine integrierte Analyse: Klima, Energie und Stadtstruktur werden in einem gemeinsamen Rahmen sichtbar und mit realen Geodaten verknüpft.


      Offizielle Dokumentation: UMEP Documentation

      Funktionsumfang von UMEP

      • Strahlungs- und Energieanalysen Sonneneinstrahlung, Solarenergiepotenziale (PV & Solarthermie), Wärmeflüsse
      • Urbane Klimaindikatoren Sky View Factor, Verschattungssimulation, mittlere Strahlungstemperatur (MRT)
      • Mikroklimatische Modelle Lufttemperaturverteilung, Vegetationseinfluss, Materialeigenschaften, Belüftung
      • Klimaszenarien Integration von Wetterdaten und Klimaprojektionen, Modellierung zukünftiger Hitzebelastung und Aufenthaltsqualität

      Mein aktueller Fokus

      Derzeit mache ich mich intensiv mit den verschiedenen Algorithmen von UMEP vertraut. Dabei erarbeite ich, wie sich die Tools nutzen lassen, um:

      • zukünftige Klimaszenarien zu simulieren
      • räumliche Kartenprodukte für Planung und Gestaltung zu erstellen
      • den Mehrwert gegenüber klassischen Simulationsumgebungen hervorzuheben: GIS-Integration, Open-Source-Charakter und interdisziplinäre Anwendungsmöglichkeiten.

      Beispiele – Erste Analysen mit UMEP

      1. Sky View Factor (SVF)

      Darstellung der Himmelsichtbarkeit. Helle Flächen = offene Plätze, dunkle Flächen = enge Straßenschluchten.

      2. Annual Roof Irradiance

      Berechnung der jährlichen Sonneneinstrahlung auf Dachflächen. Grundlage für Photovoltaik- und Solarthermiepotenziale.

      3. Mean Radiant Temperature (MRT)

      Thermische Strahlungsbelastung im Winter. Relevanz für thermischen Komfort und Aufenthaltsqualität.

      4. Shadow Simulation

      Schattenwurf am 13. August 2025, 15 Uhr. Verdeutlicht Verschattung im Tages- und Jahresverlauf.

      Fazit

      UMEP für QGIS bietet die Möglichkeit, klimaresiliente Stadtentwicklung datenbasiert zu unterstützen. Von der Solarenergieplanung über die Analyse von Hitzestress bis hin zur Gestaltung angenehmer Freiräume – das Plugin ist ein wertvolles Werkzeug für eine nachhaltige Stadt- und Landschaftsplanung.

      Relevante Datenquellen für Analysen mit UMEP

      Meteorological Data

      .epw Viewer

      Local Climate Zones (LCZ)

      Population Data

      Google Earth Engine

      CityGML LOD2

      mind-mapping App

      Ein interaktives Werkzeug zur Visualisierung von Beziehungen

      Kontext:

      Im Rahmen eines selbst initiierten Nebenprojekts entwickelte ich eine webbasierte Mindmap-Anwendung, die komplexe Beziehungen und Hierarchien visuell und interaktiv darstellbar macht. Das Tool ist sowohl für persönliche Notizen als auch für strategische Planungsprozesse einsetzbar.

      Funktionen und Besonderheiten

      Zwei Darstellungsmodi:

      Nutzer:innen können zwischen einer hierarchischen Baumstruktur (Tree) und einem relationellen Netzwerk (Graph) wechseln. Beide Modi unterstützen die gleichen Interaktionen.

      Markdown-Editor:

      Die Mindmap lässt sich direkt als strukturierte Liste im Markdown-Format bearbeiten – inklusive Auto-Bullet, Ein-/Ausrücken (Tab/Shift+Tab), Undo/Redo und Echtzeit-Visualisierung.

      Import & Export:

      Dateien können im Markdown- oder JSON-Format importiert und exportiert werden. Relationen zwischen Knoten werden ebenfalls erkannt und visualisiert.

      Suche & Navigation:

      Eine Suchleiste mit Live-Highlighting und Trefferanzeige erleichtert die Navigation innerhalb komplexer Strukturen.

      Darstellung & Animation:

      Knotenabstände, Größen, Schriftgrößen und Animationen lassen sich über ein Einstellungsmenü individuell anpassen.

      Darkmode & Farbschemata:

      Ein Umschaltbarer Darkmode sowie mehrere Farbschemata verbessern die visuelle Lesbarkeit – auch in Präsentationen.

      Lokale Speicherung:

      Die App speichert automatisch den aktuellen Zustand und lädt beim nächsten Aufruf genau dort weiter.

      Anwendung & Code

      Das gesamte Projekt wurde mit D3.js, HTML5, CSS und Vanilla JavaScript umgesetzt. Der Markdown-Parser basiert auf marked.js. Ziel war es, eine flexible, performante und vollständig clientseitige Lösung zu schaffen – ohne Serverabhängigkeiten.

       Link zur Live-Demo

      Demo öffnen

      GitHub-Repository

      zum Code