LEBENSWERTER KIEZ


Das Projekt “LEBENSWERTER KIEZ – Grüne Vernetzungen für mehr Lebensqualität” wurde im dritten Semester des Bachelorstudiums der Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung an der Technischen Universität München entwickelt. Das Projektgebiet befindet sich im Bremer Stadtteil Woltmershausen, der aufgrund seiner isolierten Lage und der angrenzenden Industrieflächen mit spezifischen städtebaulichen und ökologischen Herausforderungen konfrontiert ist. Die Hauptaufgabe bestand darin, ein integratives Konzept zur Verbesserung der Lebensqualität zu erstellen, das die Wohnsituation, die Umwelt und die Mobilität in Woltmershausen berücksichtigt. Ausgangspunkt war die Frage: „Wie lässt sich die Lebensqualität für Mensch und Umwelt im Projektgebiet erhöhen?“ Im Rahmen dieses Projekts wurde eine umfassende Analyse durchgeführt, gefolgt von der Entwicklung einer Vision, einem Freiraumkonzept und spezifischen Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung des Stadtteils.

Analyse

Die Analyse hat das Ziel Probleme und Potenziale herauszuarbeiten, um bei der Planung gezielt ansetzen zu können und damit die Lebensqualität im Projektgebiet zu erhöhen. Analog zu den drei Fokusbereichen Wohnsituation, Umwelt und Mobilität, werden Flächennutzung, Grün- und Freiraumnetz sowie ÖPNV und Radnetz betrachtet.

Flächennutzung


Die Flächennutzungsanalyse ergab, dass wertvolle Flächen im Projektgebiet durch Gewerbegebiete und stark versiegelte Straßen beansprucht werden. Diese Flächen könnten besser genutzt werden, um die Lebensqualität im Stadtteil zu erhöhen. Es besteht ein Ungleichgewicht in der Nutzung von Freiflächen, da große Teile des Gebiets industriell genutzt werden und nur wenige Flächen für Freizeit und Erholung zur Verfügung stehen. Der hohe Versiegelungsgrad beeinträchtigt zudem das Regenwassermanagement und trägt zur Bildung von Hitzeinseln bei. Die Flächennutzung muss daher neu organisiert werden, um Platz für ökologische und soziale Funktionen zu schaffen. Potenzialflächen wie Brachflächen und untergenutzte Gewerbeflächen könnten in grüne Erholungsräume umgewandelt werden, um die städtische Resilienz zu stärken und gleichzeitig mehr Raum für Erholung und soziale Interaktionen zu bieten.

Grün- und Freiraumstruktur

Die Umweltanalyse hat mehrere ökologische Defizite im Projektgebiet identifiziert. Es gibt bedeutende Lücken im Grün- und Freiraumnetz, die die Biodiversität und die ökologischen Funktionen des Stadtteils beeinträchtigen. Bestehende Grünflächen sind oft klein, isoliert und schlecht miteinander vernetzt, was die Schaffung eines durchgehenden grünen Korridors erschwert. Die Industrieflächen im Hohentorshafen und die stark versiegelten Straßenflächen beanspruchen wertvolle Raumressourcen, die ökologisch aufgewertet werden könnten. Diese Flächen könnten durch die Schaffung von neuen Grünflächen und die Renaturierung bestehender Brachflächen zu Lebensräumen mit hoher Aufenthaltsqualität und ökologischer Funktion umgewandelt werden. Die Umweltanalyse hebt die Notwendigkeit hervor, bestehende Grünstrukturen zu stärken und zu vernetzen, um sowohl das städtische Mikroklima zu verbessern als auch die Lebensräume für Flora und Fauna zu erweitern.

ÖPNV

Die Analyse des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Stadtteil Woltmershausen identifiziert eine unzureichende Anbindung an das übergeordnete Mobilitätsnetz. Der Stadtteil ist nicht direkt an das städtische Tramnetz von Bremen angebunden, was die Erreichbarkeit und die Nutzung des ÖPNV einschränkt. Die Buslinien 24 und 63 bieten zwar eine Verbindung zum Zentrum Bremens, jedoch sind diese Verbindungen oft nicht ausreichend, um den Bedarf der Bewohner:innen vollständig zu decken. Besonders die fehlende Anbindung an das Tramnetz wird als erhebliches Defizit wahrgenommen, da sie die Mobilität im Stadtteil limitiert und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs weniger attraktiv macht. Um die Erreichbarkeit zu verbessern und die Abhängigkeit vom Individualverkehr zu reduzieren, ist ein Ausbau des ÖPNV-Netzes notwendig, insbesondere durch die Schaffung neuer Tramverbindungen und die Verbesserung der bestehenden Buslinien.

ÖPNV

Die Analyse des Radnetzwerks im Stadtteil Woltmershausen zeigt mehrere Defizite, die die durchgängige und sichere Nutzung für Fahrradfahrer:innen beeinträchtigen. Innerhalb des Projektgebiets gibt es signifikante Lücken im Radnetz, die eine kontinuierliche Verbindung sowohl innerhalb des Stadtteils als auch zu den angrenzenden Stadtteilen erschweren. Diese fehlenden Verbindungen reduzieren die Erreichbarkeit von wichtigen Zielen, wie Schulen, Arbeitsplätzen und Freizeiteinrichtungen, und beeinträchtigen den Alltags- und Freizeitnutzen des Radverkehrs. Das bestehende Radnetz wird intensiv genutzt, aber um eine bessere Erreichbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten, ist ein Ausbau notwendig. Neue Verbindungen im Radnetz könnten nicht nur die Mobilität verbessern, sondern auch die Aufenthaltsqualität der Straßenräume erhöhen, indem sie den Verkehr beruhigen und mehr Platz für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen schaffen.

Probleme und Ziele

1. Verbindung zwischen Weser, Altem- und Vorderem Woltmershausen herstellen:

Ziel ist es, die soziale und städtebauliche Integration zu fördern, indem eine durchgängige Verbindung zwischen den Stadtteilen geschaffen wird. Barrieren sollen überwunden werden, um den Zugang zu Einrichtungen, Erholungsräumen und Dienstleistungen sowie das allgemeine Zusammengehörigkeitsgefühl in Woltmershausen zu verbessern.

2. Neugestaltung und -ordnung von Straßenräumen für Mensch und Natur:

Die Umgestaltung der Straßenräume soll die Aufenthaltsqualität verbessern und die Umweltbelastung verringern. Durch Verkehrsberuhigung, Fahrradwege und begrünte Straßen soll der öffentliche Raum für die Bewohner:innen attraktiver gestaltet werden. Begrünungsmaßnahmen sollen zudem das Stadtklima verbessern, Hitzeinseln reduzieren und die Biodiversität fördern.

3. Schließen von Lücken im Grün- und Freiraumnetz:

Für eine nachhaltige Stadtentwicklung ist es entscheidend, Lücken im Grün- und Freiraumnetz zu schließen. Neue Grünverbindungen entstehen, wenn Brachflächen, ungenutzte Freiflächen oder obsolet gewordene Nutzungsstrukturen neugestaltet und aufgewertet werden. Diese Maßnahmen sollen erreichbare Grün- und Freiräume für alle Anwohner:innen schaffen und das Stadtbild verbessern.

4. Anbindung von Woltmershausen an das übergeordnete Mobilitätsnetz:

Eine verbesserte Anbindung an das übergeordnete Mobilitätsnetz und ein lückenloses Radnetz sollen eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität fördern. Dies reduziert den motorisierten Individualverkehr (MIV) sowie die Verkehrsbelastung und verbessert die Luftqualität in Woltmershausen. Wichtige Ziele wie Arbeitsplätze und Bildungseinrichtungen sollen besser erreichbar sein, um dem abgeschotteten Charakter des Stadtteils entgegenzuwirken.

5. Entwicklung neuer, ökologischer Freiräume mit hoher Aufenthaltsqualität:

Im Projektgebiet sollen versiegelte Flächen reduziert und neue Grün- und Freiräume geschaffen werden. Durch die Umwandlung von Gewerbegebieten in ökologische Freiräume entstehen wertvolle Lebensräume für die Bewohner:innen sowie Flora und Fauna. Die Biodiversität wird gefördert, das Mikroklima verbessert und attraktive Erholungsmöglichkeiten für die Bewohner:innen geschaffen, was die Lebensqualität deutlich steigert.

Vision

Die Vision des Projekts ist es, den Stadtteil Woltmershausen in Bremen zu einem lebenswerten und zukunftsfähigen Stadtteil zu entwickeln. Ziel ist die Schaffung eines gut vernetzten Grün- und Freiraumnetzes, das die Weser, den Alten und den Vorderen Woltmershausen miteinander verbindet und neue Erholungs- und Begegnungsräume bietet. Durch die Begrünung und Neugestaltung von Straßenräumen sowie die Reduzierung versiegelter Flächen sollen sowohl die Aufenthaltsqualität als auch die ökologische Funktionalität des Stadtteils erhöht werden.

Verkehrsberuhigte Zonen, Fahrradwege und eine verbesserte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr fördern eine nachhaltige Mobilität und stärken die Verbindungen innerhalb und außerhalb des Stadtteils. Durch diese Maßnahmen soll Woltmershausen zu einem Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung werden, das ökologische, soziale und ökonomische Aspekte integriert und die Lebensqualität seiner Bewohner:innen nachhaltig verbessert.

Umsetzung im Freiraumkonzept

Das Freiraumkonzept für den Stadtteil Woltmershausen sieht die Entwicklung eines vernetzten Systems von Grün- und Freiflächen vor, das die Lebensqualität der Bewohner:innen nachhaltig verbessert. Zentrales Element des Konzepts ist die Schaffung eines grünen Korridors, der die Weser, den Alten und den Vorderen Woltmershausen miteinander verbindet. Diese grüne Achse soll isolierte Grünflächen miteinander verknüpfen und gleichzeitig neue öffentliche Räume für Erholung, Begegnung und Bewegung bieten.

Um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, werden stark versiegelte Straßenräume in verkehrsberuhigte Zonen umgewandelt, die Platz für Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und urbane Begrünung schaffen. Neue Grünflächen entlang der Hauptverkehrsstraßen, die Umwandlung von Parkplätzen in grüne Erholungsräume sowie die Einrichtung von Gemeinschaftsgärten sollen die ökologische Vielfalt fördern und zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas beitragen. Darüber hinaus werden Retentionsflächen zur Wasserrückhaltung angelegt, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken und die Resilienz des Stadtteils zu stärken.

Dieses Freiraumkonzept zielt darauf ab, Woltmershausen zu einem lebenswerteren, grüneren und nachhaltiger gestalteten Stadtteil zu machen, der sowohl den sozialen als auch den ökologischen Bedürfnissen seiner Bewohner:innen gerecht wird.

Maßnahmen zur Umsetzung

Die drei Hauptmaßnahmen des Projekts umfassen die Umgestaltung der Straßenräume in verkehrsberuhigte, begrünte Bereiche, die Schaffung eines Uferparks entlang der Weser als grünes Bindeglied zwischen den Stadtteilen und die Umwandlung von Parkplätzen und Gewerbeflächen in grüne Erholungsräume. Diese Maßnahmen sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen, die Mobilität verbessern und die ökologische Resilienz des Stadtteils Woltmershausen stärken.

STRAßENRAUM – Neuordnung und -gestaltung für Mensch und Natur

Die erste Hauptmaßnahme des Projekts ist die Umgestaltung der Straßenräume in verkehrsberuhigte und begrünte Bereiche, um die Aufenthaltsqualität im Stadtteil Woltmershausen erheblich zu verbessern. Durch die Reduzierung der Fahrbahnbreite und die Einführung von Fahrradwegen und Fußgängerzonen wird der motorisierte Verkehr beruhigt und sicherer gestaltet. Straßenränder werden mit Bäumen und grünen Streifen bepflanzt, um das Stadtklima zu verbessern, Hitzeinseln zu reduzieren und die Biodiversität zu fördern. Zusätzlich sollen Sitzgelegenheiten und kleine Grünflächen entlang der Straßen geschaffen werden, die als Treffpunkte für die Anwohner:innen dienen und zur sozialen Interaktion anregen. Diese Umgestaltung trägt dazu bei, die Straßenräume zu lebenswerteren Orten zu machen, die den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden und gleichzeitig einen positiven ökologischen Beitrag leisten.

Maßnahmen für die Wohnstraßen

1. Lieferzonen:
Diese Zonen werden in regelmäßigen Abständen auf beiden Seiten der Wohnstraße angelegt. Sie bieten Stellplätze für Anwohner:innen mit Behinderung sowie Möglichkeiten zum kurzzeitigen Be- und Entladen für Anwohner:innen und Paketdienstleister. Durch diese Zonen wird der Straßenraum effizient genutzt und die Zugänglichkeit für alle Bewohner:innen gewährleistet.

2. Öffentliche Fahrradleihsysteme:
In die Lieferzonen integriert, bieten öffentliche Fahrradleihsysteme den Bewohner:innen die Möglichkeit, auf das Auto zu verzichten und für alltägliche Wege oder Teilstrecken das Fahrrad zu nutzen. Dies fördert ein „multimodales Verkehrsverhalten“ und unterstützt den Umweltverbund, indem es die Mobilitätswende direkt vor der Haustür vorantreibt.

3. Aneignungsflächen:
Diese Flächen innerhalb der Wohnstraßen sind für die aktive Nutzung und Gestaltung durch die Anwohner:innen vorgesehen. Sie ermöglichen es den Bewohner:innen, ihre Umgebung entsprechend ihrer Bedürfnisse und Interessen zu gestalten, was den sozialen Zusammenhalt, die kulturelle Vielfalt und das städtische Leben fördert.

4. Urban Gardening:
Gemeinschaftlich genutzte Flächen für den Anbau von Lebensmitteln tragen zum sozialen Zusammenhalt bei und erhöhen die Lebensqualität der Bewohner:innen. Diese Flächen, inspiriert von nordamerikanischen Community Gardens, bieten eine zusätzliche Nutzungsmöglichkeit und haben auch eine ökologische und ästhetische Funktion.

5. Spielbereiche:
Speziell gestaltete Bereiche für Spiel und Sport erhöhen die Aufenthaltsqualität, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Diese Flächen bieten Raum für Sportaktivitäten und unterschiedliche Spielgeräte, die zur Förderung der körperlichen Aktivität und sozialen Interaktion beitragen.

6. Sitzmöglichkeiten:
Tische und Bänke entlang der begrünten Straßenränder schaffen Orte der Begegnung und bieten Anreize für den Aufenthalt. Diese Sitzgelegenheiten machen die neuen Freiraumflächen für alle Nutzergruppen attraktiver und fördern das Miteinander im Stadtteil.

7. Retentionselemente:
Bepflanzte Versickerungsmulden und Baumrigolen erweitern den Straßenfreiraum um ein blaues Element. Diese Retentionselemente helfen bei der Regulierung des Stadtklimas durch Wasserrückhalt und Verdunstungseffekte, unterstützen das Regenwassermanagement und tragen zur Reduktion von Problemen bei Starkregenereignissen bei. Zusätzlich verbessern sie das Mikroklima und bieten ökologische Funktionen wie Nistmöglichkeiten und Nahrungsquellen für Tiere.

8. Biodiversitätspflanzungen:
Spezielle Pflanzungen fördern die innerstädtische Biodiversität, indem sie Lebensraum und Nahrungsquellen für Insekten bieten. Diese Flächen mit ausgewählten Pflanzenarten sind besonders wertvoll für die Förderung der Artenvielfalt und tragen langfristig zur Schaffung eines ökologisch wertvollen Lebensraums bei.

Bestandssituation

Planung

Maßnahmen für die Hauptstraßen

Die Umgestaltung der Hauptstraßen in Woltmershausen zielt darauf ab, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, den Verkehr zu beruhigen und ökologische Funktionen zu stärken. Folgende Elemente sind vorgesehen:

1. Tempo-30-Zonen:
Einführung von Tempo 30 in der gesamten Simon-Bolivar-Straße, um das Unfallrisiko zu senken und die Sicherheit für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen zu erhöhen.

2. Neue Tramverbindung:
Integration einer neuen Tramlinie in den Straßenraum, um die Dominanz des motorisierten Verkehrs zu reduzieren und den öffentlichen Nahverkehr zu stärken.

3. Breiter Radweg:
Anlage eines 2,50 Meter breiten, zusammengelegten Radwegs für beide Fahrtrichtungen, der in sicherem Abstand zur Fahrbahn verläuft, um den Radverkehr sicherer und attraktiver zu gestalten.

4. Grüne Erholungsflächen:
Umwandlung von artenarmen Rasenflächen und versiegelten Parkplätzen in multifunktionale Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität, ausgestattet mit Sitzmöglichkeiten und Bepflanzungen.

5. Retentionselemente:
Installation von Baumrigolen und Verdunstungs- und Filterbeeten zur Verbesserung des Regenwassermanagements, Reduzierung von Hitzeinseln und Reinigung des Straßenabwassers.

6. Angepasste Beleuchtung:
Verwendung von warmem Licht und UV-Filtern in Straßenlaternen, um die Lichtverschmutzung zu minimieren und die negativen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt sowie die menschliche Gesundheit zu reduzieren.

Bestandssituation

Planung

PARKPLATZKONZEPT – Verkehrswende und Ökologie zusammen denken

Das neue Parkplatzkonzept für Woltmershausen zielt darauf ab, die Flächennutzung im Stadtteil zu optimieren und mehr Raum für grüne und soziale Nutzungen zu schaffen. Bestehende, versiegelte Parkplätze werden reduziert, um Platz für neue, multifunktionale Grünflächen zu schaffen, die sowohl ökologischen als auch sozialen Mehrwert bieten.

Planung

Insgesamt werden 370 Kfz-Stellplätze in den Wohnstraßen entfernt und durch ein intelligentes Parkraumkonzept kompensiert, das alternative Parkmöglichkeiten außerhalb der belebten Wohnstraßen und in neu gestalteten Parkhäusern bietet.

Zusätzlich wird ein Teil der bisherigen Parkflächen in urbane Gärten, Spielplätze und Erholungszonen umgewandelt, die den Bewohner:innen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bieten. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Lebensqualität zu erhöhen, den motorisierten Verkehr zu reduzieren und die städtische Biodiversität zu fördern. Durch die gezielte Reduktion der versiegelten Flächen und die Schaffung von Aufenthaltsräumen wird das Stadtklima verbessert und die Resilienz gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels gestärkt.

UFERPARK – grüne Verbindung und Zugang zur Weser

Die dritte Hauptmaßnahme des Projekts ist die Entwicklung eines Uferparks entlang der Weser, der als grünes Bindeglied zwischen den Stadtteilen Woltmershausen, Altem und Vorderem Woltmershausen fungieren soll. Der Uferpark soll bisher ungenutzte und versiegelte Flächen am Fluss in hochwertige, öffentlich zugängliche Grünflächen umwandeln und den Bewohner:innen vielfältige Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten bieten. Die Gestaltung des Uferparks zielt darauf ab, die Grünraumqualität erheblich zu verbessern, indem artenreiche Wiesen, Gehölze und Feuchtbiotope geschaffen werden, die die Biodiversität fördern und das Stadtklima positiv beeinflussen.

Zusätzlich zur Schaffung von Grünflächen wird der Uferpark durch die Umnutzung alter Industriehallen bereichert. Diese Hallen werden in multifunktionale Einrichtungen umgewandelt, die eine Mischung aus kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Nutzungen bieten. Geplant sind Gemeinschaftszentren, Ateliers, Cafés und kleine Läden, die das kulturelle Leben bereichern und neue wirtschaftliche Impulse setzen. Diese Umnutzungen unterstützen nicht nur die städtebauliche Aufwertung des Gebietes, sondern tragen auch zur sozialen Integration und Vielfalt bei.

Der Uferpark umfasst zudem weitläufige Spazierwege, Sitzgelegenheiten und Spielbereiche, die zum Verweilen und zur Begegnung einladen. Fitnessstationen und Naturerlebnispfade erweitern das Angebot und machen den Park für alle Altersgruppen attraktiv. Durch die Renaturierung der Uferbereiche werden natürliche Rückhalteflächen geschaffen, die bei Starkregenereignissen als Überflutungsflächen dienen und somit zur Klimaanpassung beitragen.

Die Maßnahme erhöht nicht nur die Aufenthaltsqualität und ökologischen Funktionen der Uferzonen, sondern schafft auch einen lebendigen und vielfältigen Raum, der das Gemeinschaftsgefühl stärkt und die Lebensqualität der Bewohner:innen nachhaltig verbessert. Der Uferpark wird so zu einem zentralen Erholungsraum im Stadtteil, der ökologische, soziale und kulturelle Aspekte miteinander vereint.

Präsentations-Plakate